Entkeimung mittels UVC Technik ist rückstandslos, funktioniert ohne Einsatz von Chemie und ist wirksam gegen alle Arten von Mikroorganismen. UV-Strahlung ist kurzwelliger und energiereicher als das sichtbare Licht und wird in die Bereiche UVA, UVB und UVC eingeteilt. Mit dem Begriff UVC-Entkeimung verbindet man nicht das gesamte UVC Spektrum von 100-300 nm, sondern speziell den Bereich von 250-280 nm wo die Erbinformation aller Lebewesen am empfindlichsten ist. Dort reagiert die Energie der Photonen mit der DNA und zerstört sie. Je höher die UVC Intensität [mW/cm²] und länger die Bestrahlungsdauer, umso höher ist die UVC Dosis [mJ/cm²] und somit die Anzahl der letalen DNA-Schäden für die Mikroorganismen. Sprich, je mehr Schäden auf der DNA oder RNA, desto effektiver ist die Entkeimung.

Wird die Dosis erreicht bei der 90 % einer Population getötet wird spricht man von der letalen Dosis (LD90). Detailliertere Informationen und eine Auswahl an typischen LD90 Dosen von Bakterien, Viren, Hefen und Schimmelsporen finden Sie als Download Das Prinzip der UVC-Entkeimung.

Bei der UVC-Entkeimung gibt es für jede Art von Mikroorganismen (Bakterien, Hefen, Viren, Pilzsporen) eine spezifische letale Dosis (LD). Resistenzen gibt es also nicht! Als Standard dient die LD90, also die Dosis bei der 90% einer Population abgetötet werden.

Generell sind alle Lebensformen auf der Erde auf Basis von DNA oder der ähnlich aufgebauten RNA organisiert. Das heißt alle Organismen können durch UVC-Strahlung geschädigt werden. Je einfacher die Organisationsform und je kleiner das Zellvolumen der verschiedenen Organismen ist, desto effektiver ist die Abtötungsrate durch UVC. Die Dosis bei der 90% der Organismen einer Spezies abgetötet wird, nennt man LD90-Dosis. Für die Kalkulation der Entkeimungsdosen stehen umfangreiche Tabellen und Literurwerte mit den LD90-Dosen verschiedener Spezies zur Verfügung, die wir Ihnen gerne bereitstellen. Wichtig für die Auslegung von Entkeimungsanlagen ist zudem die Präsentation und die Dichte der Mikroorganismen, denn Beschattung, Reflexion und Streuung beeinflussen die Dosis mit der die UVC-Strahlung die DNA erreichen kann.

Die Grafik veranschaulicht die unterschiedlichen Formen von Mikroorganismen und zeigt typische Merkmale, den Aufbau der Zelle sowie die letalen Dosen der Organismengruppen.

Die UV-Strahlung der Sonne durchdringt die Erdatmosphäre in Abhängigkeit von der Wellenlänge. Die länger wellige UVA Strahlung erreicht uns in großen Teilen und sorgt für die Bräunung der Haut. Die UVB-Strahlung erreicht den Erdboden zum Teil und dringt relativ tief in unsere Haut und Augen ein. Die UVC-Strahlung wird dagegen von der Ozonschicht in der Erdatmosphäre herausgefiltert. Diese energiereiche Strahlung würde sonst für Verbrennungen auf unserer Haut und den Augen sorgen.

Vor künstlichen UVC-Quellen muss man sich unbedingt mit Hilfe einer persönlichen Schutzausrüstung (PSA) schützen. Die Strahlung schädigt schon nach wenigen Sekunden Einwirkdauer die Hornhaut, daher gilt es niemals ungeschützt in eine leuchtende UVC Quelle zu blicken. Tragen Sie einen UVC undurchlässigen Gesichtsschutz sowie Handschuhe und langärmlige Kleidung. 

In der Praxis vermeidet man die Wirkung von UVC auf Menschen oder Tiere durch Schutzeinrichtungen wie Bleche, Glasscheiben und elektrische Sicherheitseinrichtungen. Die fachgerechte Montage von UVC in Produktionsbereichen ist Teil unserer Beratung ebenso wie eine Freimessung mit Messprotokoll nach größeren Installationen.

Das Quarzglas der UVC-Röhre muss regelmäßig kontrolliert, gepflegt und gereinigt werden. Vorsicht: Die UVC-Röhre besteht aus Quarzglas und ist zerbrechlich!

Sie sollten bei der Reinigung dünne Stoffhandschuhe tragen, einerseits um Verletzungen zu vermeiden und andererseits um die UVC-Röhre nicht sofort wieder durch Fingerabdrücke zu verschmutzen. Fingerabdrücke bilden für die ultraviolette Strahlung eine nahezu undurchdringbare Schicht und durch Verschmutzungen und Verkalkungen sinkt die UVC-Leistung deutlich. Deshalb sind regelmäßige Kontrollen und feste Reinigungsintervalle sinnvoll. Der richtige Zeitpunkt hängt von der Geschwindigkeit der Verschmutzung ab. Kontrollieren Sie bei einer Neuinstallation etwas häufiger, um ein Gefühl für die Intervalle zu bekommen und prüfen Sie dann regelmäßigen Abständen.

Vor der ersten Inbetriebnahme des Systems wird grundsätzlich die Reinigung der Röhrenoberfläche empfohlen. Wir empfehlen ein weiches, fusselfreies Reinigungstuch. In der Lebensmittelindustrie verwenden Sie idealerweise ein alkoholhaltiges Mittel, bei der Anwendung im Wasser und Nassbereich empfiehlt es sich die Röhren mit kalklösenden Mitteln zu reinigen und von Kalk und Verschmutzungen zu befreien. Für die Metallteile empfehlen wir Ihnen ein handelsübliches Edelstahlpflegemittel.

UVpro Anlagen beinhalten nur hochwertige Baugruppen und Komponenten. Nur so können wir die gleichbleibend hohe Leistung und Qualität sicherstellen.

Beim Wechsel der UVC Röhren die O-Ringe und Dichtungen überprüfen, reinigen und bei Beschädigungen austauschen. Wenden Sie sich hierfür an Ihren zuständigen Kundenberater oder direkt bei uns. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass es sich um Originalzubehör von UVpro bzw. der orca GmbH handelt. Auch bei Zubehörkomponenten empfehlen wir Ihnen Originalteile von UVpro. Die unsachgemäße Verwendung der Anlagen oder der Einsatz nicht autorisierter Komponenten kann zu Gesundheits- und Sachschäden führen!

Alle UVpro-Röhren bestehen aus synthetischem Quarzglas, welches die Ozonbildung unterdrückt. Es wird demnach kein Ozon ausgestoßen und UVpro Röhren sind ozonfrei. Eine Ausnahme bildet der UVpro ION 300S, ein Ozongenerator zur hochwirksamen Geruchsbeseitigung bei dem Ozon gezielt für oxidative Zwecke eingesetzt wird. Ozon (O3 radikalisierter Sauerstoff) und Ionen, die durch Hochspannung produziert werden, oxidieren und spalten organische Substanzen. So werden Gerüche beseitigt und Bakterien, Viren und Sporen inaktiviert.

UVC-Röhren haben eine begrenzte Lebensdauer. Sie unterliegen einem kontinuierlichen Alterungsprozess. Die Nutzdauer der UVC-Röhren liegt unter normalen Betriebsbedingungen bei 12.000 h (Leistungsabfall 25 % ±5 % zum nominalen UVC-Ausstoß der jeweiligen UVC-Quelle).

Die wirksame Strahlung liegt weit außerhalb des sichtbaren Bereiches und der UVC-Ausstoß verringert sich kontinuierlich. Es wird daher empfohlen die Betriebsbedingungen und das Ersatzdatum in einem Wartungsplan vorzugeben.

Dauerbetrieb erhöht die Lebensdauer der Röhre!
Die Geräte sind für den Dauerbetrieb ausgelegt und sollten nicht öfter Ein- und Ausgeschaltet werden. Häufiges Schalten (> 3 Schaltungen/Tag) beschleunigt den Alterungsprozess deutlich.

UVC Technik zur rückstandslosen Entkeimung ist vielfältig einsetzbar und weder auf einzelne Branchen noch auf Anwendungsgebiete oder örtlich begrenzt. Bei kompetenter Auslegung, können verlässliche und kostengünstige Lösungen zur Luftentkeimung, Oberflächenentkeimung und Wasserentkeimung in jeglichen Bereichen realisiert werden.

Wasserentkeimung mit UVC

Durch Tauchstrahler in den Rücklaufbecken von Luftwäschern und Luftbefeuchtern mit Wasserreservoir können Biofilme an Behälterwänden vermieden und Keimkonzentrationen im Tank konform mit der VDI 6022 effektiv bekämpft werden. Ob in Lackieranlagen der Flugzeug- und Automobilindustrie, in Luftbefeuchtern von Klimazentralen, die UVC-Technik ermöglicht ökonomisch und ökologische sinnvolle Lösungen der Wasserentkeimung.

Für die Aufbereitung und Entkeimung von Prozess- und Brauchwasser und in Kühlkreisläufen werden UVC Durchlaufreaktoren in Rohrleitungen eingebaut. Biofilme die sich hier durch die Anreicherung von Mikroorganismen bilden, kosten Pumpenergie und vermindern den Wärmetausch, können aber durch den Einsatz von UVC verhindert werden. Hier bedarf es einer sorgfältigen Analyse und Auslegung um die ideale UVC Einheit in Anbetracht des vorherrschenden Volumenstroms und der Transmission der Flüssigkeit zu bestimmen. Wir beraten Sie gerne und empfehlen die richtige Lösung für Ihre Anwendung.

Luftentkeimung mit UVC

UVC Module zur Luftentkeimung bieten ein breites Spektrum sehr effektiver Maßnahmen um selbst große Volumenströme effektiv zu entkeimen.

Sie können durch Einbaumodule in Luftkanälen und Klimazentralen die Keimzahlen in der Zu- und Umluft deutlich reduzieren. Ein- und Anbaumodule für Verdampfer sorgen für hygienische Oberfächen und Kühlrippen frei von Biofilmen und sorgen gleichzeitig für eine Entkeimung der Raumluft.

In Räumen ohne eigene Zuluft sorgen UVC Umluftgeräte für eine konstante Keimreduktion. Diese besitzen eine eigene Ventilation, arbeiten autark und werden lediglich an der Decke montiert. Durch die einfache Montage und die unterschiedlichen Größen und Kapazitäten, können Umluftentkeimer in jeglichen Räumen zum Einsatz kommen. Von der industriellen Produktion und der Lebensmittelindustrie, über medizinische Bereiche wie Krankenhäuser, Praxen und Labore bis hin zu einfachen Aufenthalts- und Veranstaltungsräumen und Bereiche wo viele Menschen aufeinandertreffen.

Wand- und Deckenstrahler nutzen dagegen die Luftkonvektion der Räume für ihre luftentkeimende Funktion.

Gerne sprechen wir Empfehlungen aus zur optimalen Positionierung unserer Geräte im Raum sowie innerhalb der bestehenden RLT-Anlage oder in speziellen Entkeimungskammern.

Oberflächenentkeimung mit UVC

Die Geräteserien der Bandentkeimer von UVpro sind speziell für die Entkeimung von Oberflächen an Transport- und Zerlegebändern, Slicern und Verpackungsanlagen konzipiert. Der Bandentkeimer sorgt für konstant hygienische Kontaktflächen, beugt Kreuzkontaminationen vor und wirkt gegen Bakterien, pathogene Keime, Hefen und Pilze während laufender Produktion. Die UVC-Röhren sind durch einen PTFE-Splitterschutz für die Lebensmittelproduktion nach HACCP und IFS zugelassen. Mit UVC-Technik von UVpro steigern Sie nicht nur die Hygiene in Ihrem Betrieb, sondern auch die Qualität und Haltbarkeit Ihrer Produkte.

Modulare Flanschmodulsysteme bieten beispielsweise viel Spielraum für den Einsatz in Verpackungsanlagen aber lassen sich für fast alle Anlagen und Anwendungsbereiche individuell anpassen.

Für die UVC Oberflächenentkeimung und Hygiene in medizinischen Bereichen wie Labore, Praxen, Behandlungsräume oder Patientenzimmer dienen einfache Wand- und Deckenstrahler oder für den flexiblen Einsatz ein mobiler Raum-Desinfektionsständer.

Die Dichtigkeit gegenüber Wasser und Fremdkörpern der UVpro Geräte wird über die IP-Schutzart bestimmt. Die IP (für international protection) Schutzart gibt an gegen welche Umwelteinflüsse ein Produkt beständig ist. Alle UVpro Produkte bewegen sich zwischen den Schutzarten IP52 (geschützt gegen Staub und fallendes Tropfwasser) bis hin zu IP69K (staubdicht und Schutz gegen Wasser bei Hochdruck und hohen Temperaturen). Unsere speziellen Tauchstrahler zur Entkeimung von Wasser in Kühltürmen, Luftbefeuchtern o.ä. haben beispielsweise die Schutzart IP68 und sind damit für das dauerhafte Untertauchen in Wasser geeignet. UVpro Bandentkeimer, die auch für den anspruchsvollen Einsatz in der Lebensmittelindustrie entwickelt wurden, halten dank IP69K der Hochdruckreinigung bei hohen Temperaturen stand. Welcher IP-Schutzart jedes unserer UVpro Geräte genau entspricht, entnehmen Sie dem jeweiligen technischen Datenblatt. Diese stehen auf der entsprechenden Produktseite zum Download bereit oder kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail oder Chat support.

Unserem Dokument für IP Schutzarten entnehmen Sie die Bedeutung der Schutzarten wobei die erste Ziffer den Schutz gegen Fremdkörper (i.d.R. Staub) angibt und die zweite Ziffer den Schutz gegen Wasser. Die Kombination aus beiden Ziffern ergibt die IP-Schutzart eines jeweiligen Geräts.